ZEFAS-Podcast: Hitzestress und Arbeitssicherheit – Eine wachsende Herausforderung

Laut dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) brachte der Juni 2025 außergewöhnlich hohe Temperaturen in große Teile Westeuropas.
Werte, die normalerweise eher im Juli oder August auftreten, und selbst dann nur während besonders heißer Phasen. Dieses Muster spiegelt die Entwicklungen der vergangenen Jahre wider, darunter 2024, das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Für Millionen von Europäerinnen und Europäer bedeutet das mehr als nur unangenehmes Wetter. Es bedeutet eine erhöhte Belastung durch gefährlichen Hitzestress, insbesondere an Arbeitsplätzen, an denen körperliche Arbeit, mangelnde Belüftung oder Außenbedingungen das Kühlen erschweren. Ob auf Baustellen, in Lagerhallen, auf Feldern oder bei Lieferdiensten – steigende Temperaturen machen den Arbeitsalltag zu einem ernsthaften Gesundheits- und Sicherheitsrisiko.
Warum Hitzestress am Arbeitsplatz ernst genommen werden muss
Hitzestress kann die Konzentration beeinträchtigen, die Produktivität senken und das Unfallrisiko erhöhen. In schweren Fällen kann es zu Dehydrierung, Erschöpfung oder sogar Hitzschlag kommen. Besonders gefährdet sind Menschen, die unter körperlich anstrengenden oder schlecht klimatisierten Bedingungen arbeiten oder gesundheitlich vorbelastet sind.
Da der Klimawandel immer häufigere, intensivere und länger andauernde Hitzewellen verursacht, wird der Bedarf an präventiven Maßnahmen zum Arbeitsschutz immer dringlicher.
Was kann u. a. getan werden?
- Technische Maßnahmen, z. B. Außenjalousien, spezielle Fassadenverkleidungen oder Beschattung der Arbeitsplätze
- Organisatorische Maßnahmen, z. B. die Anpassung oder Verlegung von Arbeitszeiten in kühlere Tagesphasen oder das Schaffen von Arbeitserleichterungen durch Hilfsmittel
- Regelmäßige Pausen und Zugang zu Trinkwasser
- Personenbezogene Maßnahmen, z. B. hitzetaugliche (Schutz-)Kleidung
- Temperaturüberwachung am Arbeitsplatz und frühzeitiges Handeln
- Sensibilisierung von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden
Mehr dazu: Unser Podcast zum Thema Hitzestress
Um diese Herausforderungen vertieft zu beleuchten, haben wir eine Podcast-Episode über „Hitzestress und Arbeitsbedingungen“ aufgenommen (verfügbar auf Englisch). Zu Gast ist Claudia Di Napoli, Wissenschaftlerin in der Vorhersageabteilung des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW). Gemeinsam sprechen wir darüber, wie steigende Temperaturen das Arbeitsleben – insbesondere für manuelle und körperlich aktive Berufe – verändern. Außerdem diskutieren wir, welche Maßnahmen Politik und Wirtschaft ergreifen können, um sich auf eine heißere Zukunft vorzubereiten.
Angesichts der anhaltenden Rekordhitze in diesem Sommer ist eines klar: Hitzestress ist längst kein fernes Klimarisiko mehr – es ist bittere Realität in vielen europäischen Arbeitswelten.