Arbeitgeber sein reicht nicht – Sie müssen auch zeigen, was Sie tun

Fachkräfte rennen Ihnen nicht die Tür ein? Dann machen Sie sie auf – mit einer Arbeitgebermarke, die wirkt. Denn, wer nicht zeigt, was er bietet, wird übersehen.
Fachkräftemangel ist für viele Handwerksbetriebe Alltag. Bewerbungen bleiben aus, Stellen bleiben monatelang unbesetzt. Die Ursachen dafür liegen oft nicht allein im Arbeitsmarkt, sondern im eigenen Außenauftritt. Wer als Arbeitgeber nicht sichtbar ist, wird übersehen.
Eine starke, authentische Arbeitgebermarke kann hier den Unterschied machen – sie wirkt wie ein Magnet auf genau die Menschen, die zum Betrieb passen. Nicht weil man laut ruft, sondern weil man klar zeigt, wofür man steht. Viele Handwerksbetriebe haben heute viel mehr zu bieten, als sie selbst glauben: moderne Arbeitszeiten, echtes Teamgefühl, hochwertige Ausstattung, flache Hierarchien, persönliche Wertschätzung. Nur – wer soll das wissen, wenn man es nicht zeigt? Die traurige Wahrheit ist: Die besten Arbeitgeber sind oft die unsichtbarsten. Ihre Vorteile bleiben im Betrieb, statt dort zu wirken, wo sie dringend gebraucht werden: im Kopf potenzieller Mitarbeitender. Denn Menschen suchen heute keine „Jobs“ mehr. Sie suchen Arbeitsorte mit Sinn, Kultur und Charakter. Die gute Nachricht: Sie benötigen kein Marketingbudget wie ein Konzern, um als Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Was Sie brauchen, ist Klarheit, über das, was Sie als Unternehmen ausmacht und den Mut, das zu zeigen.
Drei Hebel, mit denen Sie sofort loslegen können:
1. Zeigen Sie, was Ihr Unternehmen besonders macht – und hören Sie auf mit „Wir suchen …“
Viele Stellenanzeigen klingen gleich. Aber niemand will einfach nur „gesucht“ werden. Menschen wollen wertgeschätzt und willkommen geheißen werden. Wer Vorteile wie Weiterbildung oder Mitgestalten zeigt, grenzt sich ab. Es gibt viel mehr als nur kostenlosen Kaffee. Fragen Sie sich: "Was ist für meine Mitarbeitenden heute schon richtig gut und wie kann ich das so zeigen, dass es spürbar wird?"
2. Nutzen Sie Social Media als Blick hinter Ihre Kulissen
Sie brauchen keinen Hochglanz-Account, sondern Nähe. Zeigen Sie echte Momente, vom Feierabendgrillen über den Azubi-Start bis zum neuen Werkzeug im Einsatz. Noch besser: Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden selbst zu Wort kommen per Selfie-Video oder Teamfoto. Menschen folgen Menschen, nicht Logos. Es muss nicht perfekt sein, nur echt und regelmäßig .
3. Sprechen Sie nicht über sich – sondern mit Ihren Wunsch-Bewerbern
Versetzen Sie sich in die Lage derjenigen, die Sie gewinnen wollen: Was brauchen sie? Was hält sie heute ab? Als Betrieb muss es klare Antworten auf Fragen geben, wie:
- Was bringt mir ein Job bei dem Unternehmen konkret?
- Wie ist die Stimmung im Team?
- Wie einfach ist der Einstieg?
Ein sympathischer Auftritt und ein unkomplizierter Call-to-Action machen den Unterschied. Ein aufwendiger Bewerbungsweg schreckt heutzutage ab. Der Aufbau einer Arbeitgebermarke ist kein Großprojekt, sondern beginnt mit einem Perspektivwechsel. Wer erkennt, wie viel Wert im eigenen Betrieb steckt, diesen nach außen sichtbar macht und seine Kommunikation vom Menschen herdenkt, hebt sich automatisch vom Markt ab.
So wird aus einem Handwerksbetrieb eine Marke, bei der man arbeiten will und nicht arbeiten muss. Fachkräfte bewerben sich nicht auf Pläne oder Versprechungen, sondern auf Haltung, Persönlichkeit und Authentizität. Wer sich als Unternehmer oder Unternehmerin zeigt (ehrlich, echt und nahbar) baut Vertrauen auf. Sichtbarkeit beginnt nicht bei Hochglanz-Marketing, sondern bei Beziehung. Und genau so wird Ihr Unternehmen zum Betrieb, bei dem man arbeiten will.
Angaben zum Autor:
Liborio Manciavillano, Geschäftsführer der sas Bauwerksabdichtung und der HWS Handwerks-Schmiede GmbH. Als selbständiger Handwerker mit über 10 Jahren Erfahrung gibt er heute, gemeinsam mit seinem Team der Handwerks-Schmiede, sein Wissen an mittlerweile mehrere hundert Partnerbetriebe weiter – aus der Praxis für die Praxis.
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