25.07.2025

Krise und Gesundheit: Warum Burnout-Prävention jetzt Fachkräftesicherung bedeutet

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Steigende psychische Belastungen treffen Sachsens Wirtschaft in einer angespannten Lage. Warum gezielte Burnout-Prävention zur Schlüsselfrage für die Sicherung von Fachkräften wird, lesen Sie hier.

Die sächsische Wirtschaft steht weiterhin unter dem Eindruck der Krise. Unternehmen berichten von sinkenden Umsätzen, einer spürbaren Investitionszurückhaltung und einer zugleich angespannten Auftragslage. Der Arbeitsmarkt präsentiert sich gespalten: Während in einzelnen Branchen die Arbeitslosigkeit zunimmt, bleibt der Fachkräftemangel vor allem im Gesundheitswesen, in der Pflege und im Handwerk bestehen. Im Gesundheitssektor ist das Personalwachstum nahezu zum Stillstand gekommen – 2023 lag der Zuwachs bei lediglich 0,3 Prozent.

Parallel dazu verschärfen Belastungen die Situation. Jährlich ist rund ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands von psychische psychischen Erkrankungen betroffen. 2025 verzeichnete der DAK-Psychreport mit 323 Arbeitsunfähigkeitstagen je 100 Versicherte einen historischen Höchststand. Allein 2023 wurden bundesweit etwa 186 000 Burnout-Betroffene mit insgesamt 4,7 Millionen Krankheitstagen registriert. Im Zehnjahresvergleich stiegen die Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankungen um 52 Prozent; die Diagnosehäufigkeit nahm von 1 Fall (2005) auf 7,7 Fälle (2023) je 1 000 AOK-Mitglieder zu, das Burnout-bedingte Arbeitsunfähigkeitsvolumen wuchs um mehr als 70 Prozent. Psychische Erkrankungen – Burnout eingeschlossen – rangieren damit inzwischen unter den Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit.

Die konjunkturelle Unsicherheit, gepaart mit personellen Engpässen, führt in vielen Betrieben zu höherem Arbeitsdruck. Verbleibende Mitarbeitende müssen häufig Mehrarbeit übernehmen, was das Burnout-Risiko weiter erhöht. Besonders betroffen sind ohnehin belastete Felder wie das Gesundheitswesen, soziale Dienste oder der Erziehungsbereich. Hier schlägt das Zusammentreffen von steigender Nachfrage, knappen Ressourcen und hoher Verantwortung unmittelbar auf die psychische Gesundheit der Beschäftigten durch.

Unter diesen Vorzeichen wird Burnout-Prävention zu einem entscheidenden Instrument der Fachkräftesicherung. Unternehmen, die frühzeitig handeln, reduzieren Fehlzeiten, erhöhen die Bindung ihres Personals und stärken zugleich ihre Attraktivität als Arbeitgeber – ein klarer Wettbewerbsvorteil in Krisenzeiten. Die Grundlage bildet die psychische Gefährdungsbeurteilung, mit der belastende Faktoren systematisch erfasst werden. Aufbauend darauf lassen sich passgenaue Maßnahmen einführen: Führungskräfte werden geschult, um realistische Zielsetzungen zu formulieren, Aufgaben fair zu verteilen, klare Rollen zu definieren und Wertschätzung aktiv zu leben; flexible Arbeitsmodelle verbessern die Work-Life-Balance und ermöglichen notwendige Pausen; Stressmanagement-Trainings stärken die individuelle Resilienz; interne wie externe Beratungsangebote bieten rasche Unterstützung; eine offene Kommunikationskultur schafft Raum, um Belastungen frühzeitig anzusprechen. Entscheidend ist, dass Führungskräfte Selbstfürsorge vorleben und damit einen Rahmen schaffen, in dem Mitarbeitende Erholung nicht als Schwäche, sondern als integralen Bestandteil erfolgreicher Arbeit begreifen.

Wer Burnout-Prävention so versteht, investiert nicht nur in Gesundheit, sondern auch in die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens. In einer Zeit, in der Fachkräfte rar sind und wirtschaftliche Rahmenbedingungen schwanken, erweist sich der Schutz der psychischen Gesundheit als Schlüsselfaktor – für stabile Belegschaften, verlässliche Leistungsfähigkeit und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.

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