09.07.2025

Sommer nutzen: jetzt Ausbildungsplätze besetzen und die Zukunft gestalten

Jugendliche schraubt an einem elektronischen Bauteil
© Pexels/Mikhail Nilov

Nutzen Sie den Sommer 2025, um offene Ausbildungsplätze kurzfristig zu besetzen – und legen Sie gleichzeitig den Grundstein für eine erfolgreiche Nachwuchsgewinnung in den kommenden Jahren.

Viele Unternehmen in Sachsen stehen aktuell vor der Herausforderung, ihre offenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Der Wettbewerb um geeignete Bewerberinnen und Bewerber ist groß, gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist die Suche oft schwierig. Doch es gibt Unterstützung und viele praktische Ansätze, um dieser Herausforderung aktiv zu begegnen.

Die „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ bündelt seit 2021 unterschiedliche Akteure aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Politik und Gesellschaft, die gemeinsam für eine starke berufliche Bildung eintreten. Auch für sächsische Unternehmen stehen hier Angebote und Impulse bereit, um Ausbildungsplätze erfolgreich zu besetzen. Die Kampagne „Sommer der Berufsausbildung“ bringt jährlich junge Erwachsene und Ausbildungsbetriebe zusammen.

Pragmatische Maßnahmen für Unternehmen – kompakt aufbereitet

Der neue „infoKOMPASS Gewinnung von Auszubildenden“ des ZEFAS bietet praxisnahe Orientierung für Unternehmen – mit Maßnahmen, die sich sowohl kurzfristig als auch langfristig umsetzen lassen.

Kurzfristig, also gerade in den Sommermonaten, können Unternehmen mit gezielten Aktionen potenzielle Auszubildende ansprechen und offene Plätze besetzen. Dazu zählen beispielsweise Betriebspraktika in den Ferien oder Präsenz auf regionalen Ausbildungsmessen. Auch die Zusammenarbeit mit der Berufsberatung vor Ort hilft, kurzfristig noch geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu erreichen.

Langfristig gilt es, schon jetzt die Weichen für das nächste Ausbildungsjahr zu stellen. Für KMU in Sachsen ist es eine wertvolle Chance, sich aktiv im Projekt der „Ausbildungsbotschafter“ zu engagieren. Dabei entsenden Unternehmen ihre Auszubildenden in Schulklassen, damit diese aus erster Hand über ihren Beruf, den Ausbildungsalltag und ihren Weg dorthin berichten. Dieses praxisnahe Format wird in Sachsen bisher von der Industrie- und Handelskammer Dresden sowie der Handwerkskammer zu Leipzig unterstützt und fördert die Vernetzung zwischen Unternehmen, Schulen und jungen Menschen.

KMU profitieren dabei in mehrfacher Hinsicht:

  • Attraktivität als Ausbildungsbetrieb steigern: Durch die persönliche Präsenz ihrer Auszubildenden in Schulen können Unternehmen gezielt ihr Ausbildungsangebot vorstellen und potenzielle Bewerberinnen und Bewerber direkt erreichen.
  • Persönliche und fachliche Entwicklung der Auszubildenden: Das Engagement als Ausbildungsbotschafter stärkt Kommunikationsfähigkeiten, Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl – Kompetenzen, die auch im Betrieb wertvoll sind.
  • Imagepflege und Netzwerkaufbau: Aktive Teilnahme signalisiert gesellschaftliches Engagement und verbessert die Sichtbarkeit im regionalen Umfeld.

Um diese Vorteile zu nutzen, sollten KMU ihren Auszubildenden die notwendige Zeit und Unterstützung geben, um als Ausbildungsbotschafter aktiv zu werden. Auch mit einem überschaubaren Aufwand leisten Unternehmen damit einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsgewinnung – und legen zugleich den Grundstein für eine nachhaltige Fachkräftesicherung.

Unterstützung mit System: Beraterinnen und ebrater der passgenauen Besetzung und Willkommenslotsen

Viele KMU stehen aktuell unter Druck, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen – aber die zeitlichen und personellen Ressourcen für eine gezielte Bewerbersuche fehlen. Hier setzt das Förderprogramm „Unterstützung von Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen mit Jugendlichen aus dem Inland, aus dem Ausland oder mit Fluchthintergrund“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz an. Es richtet sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen und stellt ihnen in der Region kostenfreie, individuelle Beratung zur Verfügung – durch speziell geschulte Fachkräfte bei Kammern und Wirtschaftsorganisationen.

Zwei unterschiedliche Module stehen dabei zur Verfügung:

  • Beraterinnen und Berater der „Passgenauen Besetzung“ unterstützen KMU bei der Suche nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern aus dem Inland. Sie analysieren den Ausbildungsbedarf im Unternehmen, erstellen Anforderungsprofile, sichten Bewerbungsunterlagen und schlagen geeignete Jugendliche vor.
  • Willkommenslotsen beraten KMU zur Besetzung von Ausbildungsplätzen mit Geflüchteten und jungen Menschen aus dem Ausland. Sie helfen nicht nur bei der passgenauen Auswahl, sondern auch bei der Integration in den Betrieb, z. B. durch Vermittlung von Sprachkursen, interkultureller Begleitung und Kontakten zu unterstützenden Stellen.

Beide Angebote sind niedrigschwellig, regional verankert und auf den konkreten Bedarf der Unternehmen zugeschnitten. Für KMU bedeutet das:

  • Zeitersparnis und gezielte Entlastung im Bewerbungsprozess
  • Professionelle Vorauswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten
  • Zugang zu Jugendlichen mit unterschiedlichen Lebenshintergründen
  • Praktische Unterstützung bei Integration und Ausbildungsvorbereitung

In Sachsen sind beide Module des Programms an mehreren Standorten aktiv. Interessierte Betriebe sollten frühzeitig den Kontakt zu ihrer zuständigen Kammer suchen – insbesondere, wenn noch kurzfristig Auszubildende für diesen Sommer gesucht werden.

Fazit: Ausbildungsengagement lohnt sich – jetzt und mit Blick auf morgen

Die Besetzung offener Ausbildungsplätze erfordert heute mehr Initiative als früher – doch Unternehmen, die jetzt aktiv werden, können auch kurzfristig noch passende Auszubildende gewinnen. Gleichzeitig ist es sinnvoll, frühzeitig Maßnahmen für das kommende Ausbildungsjahr zu starten. Ob durch neue Kommunikationswege, starke Partner oder gezielte Präsenz in der Region: Wer jetzt handelt, stärkt die eigene Position im Wettbewerb um Auszubildende – und gestaltet die Ausbildung im Betrieb nachhaltig und zukunftssicher.

Folgende sächsische Organisationen beteiligen sich im Rahmen des Förderprogramms „Unterstützung von Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen mit Jugendlichen aus dem Inland, aus dem Ausland oder mit Fluchthintergrund“:

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