Zusatzqualifikationen in der Ausbildung: Chancen für Unternehmen und Auszubildende in Sachsen
Zusatzqualifikationen machen den Unterschied – sie fördern Motivation, vertiefen Wissen und schaffen echte Perspektiven für Betrieb und Nachwuchs.
Gut ausgebildete Fachkräfte sind das Rückgrat jedes Unternehmens – doch sie zu finden, ist heute schwerer denn je. Zusatzqualifikationen sind ein wirkungsvolles Instrument, um den gestiegenen Anforderungen der Arbeitswelt zu begegnen und Talente zu fördern.
Was sind Zusatzqualifikationen?
Zusatzqualifikationen sind Lernangebote, die über die reguläre Ausbildung hinausgehen, Inhalte ergänzen, die fachlich eng damit verbunden sind.
Sie sind freiwillig, stehen idealerweise allen Auszubildenden offen und fördern zusätzliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten – von Bedienberechtigungen für besondere Fahrzeuge und Maschinen über kaufmännische Spezialkenntnisse bis zu Schulungen für Gastronomie und Handel.
Am Ende erhalten die Teilnehmenden eine Bescheinigung oder nach erfolgreicher Prüfung ein Zertifikat – ein klarer Mehrwert für Auszubildende und Unternehmen.
Praxisbeispiele aus Sachsen
Viele sächsische Bildungsträger bieten bereits praxisnahe Zusatzqualifikationen an, die sich leicht in den Ausbildungsalltag integrieren lassen. Zum Beispiel:
EDV Wissen im Handwerk – Buchhaltung mit Lexware (Handwerkskammer zu Leipzig) - Digitale Kompetenzen für kleine Betriebe.
Kranausbildung (bsw Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH) - Sicherheit und Technik für den Baustellenalltag.
Strom braucht Kompetenz (Elektrobildungs- und Technologiezentrum e. V.) - Spezialisierung auf moderne Elektroanwendungen.
Mehr Zusatzqualifikationen finden Sie in der BIBB-Datenbank: AusbildungPlus.
Warum sich das lohnt: Vorteile für Unternehmen und Auszubildende
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Für Unternehmen:
- macht die Ausbildung attraktiver und spricht neue Bewerberinnen und Bewerber an
- bindet motivierte Auszubildende langfristig ans Unternehmen
- vermittelt gezielt die Kompetenzen, die im Betrieb gebraucht werden
- verschafft einen Vorsprung im Wettbewerb um Fachkräfte
- stärkt die Innovationskraft im Team
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Für Auszubildende:
- erweitert das Wissen und stärkt das berufliche Profil
- verbessert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt
- erleichtert den Einstieg in weiterführende Qualifizierungen
Zusatzqualifikationen sind ein Gewinn für beide Seiten: Die Ausbildung wird spannender und praxisnäher und Unternehmen profitieren von motivierten, bestens qualifizierten Fachkräften.
Wie Unternehmen loslegen können
Unternehmen müssen keine umfassenden Konzepte selbst entwickeln – schon die Teilnahme an bestehenden Angeboten lohnt sich. Nutzen Sie die Beratung Ihrer zuständigen Stelle (z. B. Kammer) oder eines Bildungsträgers und starten Sie mit einer passenden Zusatzqualifikation für Ihre Azubis.
Sollte im Unternehmen Bedarf an einer neuen Zusatzqualifikation bestehen, können Betriebe gemeinsam mit einem Bildungsträger ein passendes Angebot entwickeln.
Wie Bildungseinrichtungen dabei vorgehen und welche Förderung sie für die Erstellung erhalten können, wird im Blogartikel Mehr als Standard: Zusatzqualifikationen kreieren, für die Anforderungen von morgen - Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit Sachsen - sachsen.de beschrieben.
Fördermöglichkeiten nutzen
Über die ESF-Plus-Richtlinie Zukunft Berufliche Bildung kann die Teilnahme von Auszubildenden, die in Sachsen leben und/oder ausgebildet werden, gefördert werden. Ziel ist, die berufliche Kompetenz, das Fachwissen und den Spezialisierungsgrad von Auszubildenden zu erhöhen und ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern.
Der Bildungsträger, der die Zusatzqualifikation anbietet, stellt einen Förderantrag bei der Sächsischen Aufbaubank - Förderbank (SAB). Dadurch werden Unternehmen und Auszubildende organisatorisch entlastet.
Unternehmen können auch selbst die Zusatzqualifikation konzipieren und durchführen.
- Gefördert werden Auszubildende mit Hauptwohnsitz oder Ausbildungsort in Sachsen, die in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach BBiG, HwO oder nach Regelungen nach § 66 BBiG ausgebildet werden.
- Alle weiteren Beteiligten (Unternehmen, ggf. Bildungsträger) haben ihren Sitz/Niederlassung im Freistaat Sachsen
- Förderhöhe: Die Zuwendung wird als Festbetragsfinanzierung gewährt. Für Zusatzqualifikations-Lehrgänge zur Fahrschulausbildung in Land-, Forst- und Hauswirtschaft beträgt der Zuschuss 760 € pro Lehrgangsteilnehmer. Für alle anderen Zusatzqualifikationen werden 5,20 € pro Teilnehmerstunde gezahlt.
Informationsveranstaltung: Am 28. Oktober 2025 bieten das SMWA und die SAB eine Online-Infoveranstaltung zur ESF Plus-Richtlinie »Zukunft berufliche Bildung« an. Hier können Unternehmen direkt Fragen zur Antragstellung, zur Förderung und zur Umsetzung von Zusatzqualifikationen stellen und sich praxisnah informieren. Anmeldung und Details: Beteiligungsportal Sachsen.
Weitere Informationen zur Richtlinie finden Sie hier: ESF-Plus-Richtlinie.
Fazit: Eine Investition in die Zukunft
Zusatzqualifikationen machen die duale Ausbildung attraktiver und stärken die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen. Sie bieten Auszubildenden echte Entwicklungschancen und sichern Unternehmen qualifizierte Fachkräfte.
Nutzen Sie die bestehenden Fördermöglichkeiten und starten Sie jetzt mit einem Angebot, das Ihre Ausbildung auf das nächste Level bringt.
Weitere Informationen finden Sie auf Leando | Zusatzqualifikationen in der Ausbildung anbieten