Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben – was Unternehmen tun können
Familienfreundlichkeit zahlt sich aus: Warum Vereinbarkeit ein Wettbewerbsfaktor ist – und wie Unternehmen mit kleinen Schritten große Wirkung erzielen können.
Vereinbarkeit hat viele Gesichter
Vereinbarkeit kann vieles bedeuten: Manche Unternehmen ermöglichen flexible Arbeitszeiten oder setzen auf Vertrauensarbeitszeit. So können Mitarbeitende ihren Tag selbst gestalten.
Andere bieten mobiles Arbeiten an oder schaffen Modelle, die sich an unterschiedlichen Lebensphasen orientieren – etwa an Elternzeit, Pflegeverantwortung oder Weiterbildungsphasen.
Wieder andere unterstützen ihre Beschäftigten durch Kinderbetreuungsangebote, Pflegeberatung oder fördern eine offene Unternehmenskultur, in der Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen.
Solche Maßnahmen sind zentrale Bausteine einer modernen, familienfreundlichen Unternehmenskultur – und längst ein wichtiger Faktor für Arbeitgeberattraktivität. Doch wie weit verbreitet ist Vereinbarkeit tatsächlich?
Was die Bertelsmann-Studie zeigt
Genau dieser Frage ist die Bertelsmann Stiftung nachgegangen. Unter dem Titel »So vereinbarkeitstauglich ist der deutsche Stellenmarkt« wurde untersucht, wie häufig Unternehmen in ihren Stellenanzeigen Hinweise auf familienfreundliche oder flexible Arbeitsbedingungen geben.
Das Ergebnis: Noch immer bleibt Vereinbarkeit in der öffentlichen Darstellung vieler Arbeitgeber die Ausnahme – selbst dort, wo sie intern längst gelebt wird.
Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Berufsfeldern. In frauendominierten Berufen sind Angebote zur Vereinbarkeit häufiger zu finden, während in männerdominierten Bereichen oft Anforderungen dominieren, die Flexibilität erschweren.
Was Unternehmen jetzt prüfen sollten
Für Unternehmen lohnt sich daher ein genauer Blick:
Welche Anforderungen in Ihren Stellenprofilen sind wirklich notwendig – insbesondere in Bezug auf Arbeitszeiten und Mobilität?
Ist eine Position tatsächlich nicht in Teilzeit machbar oder beruht diese Annahme nur auf bisheriger Praxis?
Und welche Arbeitsmodelle, die in anderen Branchen erfolgreich funktionieren, könnten Sie auf Ihre Bereiche übertragen?
Familienfreundlichkeit gezielt ausbauen
Überlegen Sie auch, welche Angebote zur Familienfreundlichkeit Sie bereits haben – etwa Zuschüsse zu Kinderbetreuungskosten – und wie sich diese sinnvoll weiterentwickeln lassen.
Hilfreiche Orientierung bietet der Maßnahmenkatalog des Audits "Beruf und Familie". Er zeigt konkrete Ansatzpunkte, wie Unternehmen ihre Familienfreundlichkeit systematisch ausbauen und so ihre Attraktivität als Arbeitgeber weiter steigern können.